Montag, 20. Dezember 2010

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Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat einen virtuellen Sternenhimmel online gestellt, in welchem man gegen eine Spende von maximal 1 € Sterne in Gedanken an Verstorbene erschaffen kann.

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Demokratie und Diplomatie

Quelle: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1336830/

Von Sylke Tempel

Die Wikileaks-Dokumente dienen nicht der Wahrheitsfindung. Ganz im Gegenteil wird es für Entscheidungsträger in der Politik nun eher schwerer werden, sich ein möglichst ungeschminktes Bild zu machen.

Seit über eine Woche nun wird genüsslich Klatsch aus den Gefilden amerikanischer Diplomatie ausgebreitet. Unser Außenminister Guido Westerwelle, berichtete uns Der Spiegel mit unverhohlener Freude, sei nach amerikanischer Einschätzung "aggressiv" und "kein Genscher". Aha. Frau Merkel wiederum würde das Risiko scheuen. Welch bahnbrechende Neuigkeit. Und mit solch ungeheuren Erkenntnissen ging es weiter in der vor Erscheinen penibel gehüteten Titelgeschichte der vergangenen Woche.

Welche Einsichten gewinnen wir denn nun aus der Veröffentlichung von etwa 250 000 Dokumenten, die dem Portal WikiLeaks zugespielt wurden?

Zunächst einmal die Erkenntnis, dass wir Deutschen wohl eine infantile Gesellschaft sind, oder vom Spiegel dafür gehalten werden. Während die New York Times die außenpolitisch relevanten Dokumente über die Korruption des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai abdruckt, die Forderungen arabischer Potentaten nach einer Bombardierung des Iran oder die Einschätzung der Lage im abgeriegelten Nordkorea, versorgt das berühmte Montagsmagazin seine Leser mit Klatsch und Tratsch - für diese so genannten "Neuigkeiten" hätte es keines Datenklaus bedurft, sondern nur eines ins eigene Archiv entsandten Sonderkorrespondenten. Erst später rückte das Online-Portal des Spiegel Stück für Stück mit politisch etwas relevanteren Materialien heraus.

Wissen wir jetzt besser Bescheid in der großen, komplexen Welt amerikanischer Außenpolitik? Eben nicht. All das, was gute Geschichtsschreibung nämlich leistet - die jeweiligen Hintergründe zu erhellen, quellenkritisch die Autorenschaft eines Dokuments zu überprüfen, die Bedeutung von Botschaftsberichten für die Entscheidungsfindung innerhalb des State Department oder im Austausch mit dem Weißen Haus zu eruieren - das wird durch die Veröffentlichung roher Dokumente nicht gewährleistet. Das kann in der Kürze der Zeit selbst von außenpolitisch versierten Journalisten - von denen es in Deutschland ja nicht allzu viele gibt - auch nicht geleistet werden. Verwerflich ist das nicht. Störend, arrogant und ausgesprochen dumm ist es allerdings, diese Dokumente als ungetrübten Blick in die Küche amerikanischer Politik hochzujubeln. Denn das gerade sind sie eben nicht. Sie sind höchstens Teilchen eines sehr viel komplexeren Prozesses.

Am beunruhigendsten aber ist das arrogante Gehabe der unkritischen Gläubigen an die Segnungen des Internet. Nur weil das Internet, theoretisch jedenfalls, allen zu Verfügung steht, darf es noch lange nicht alles. Grundlage der Veröffentlichung ist eine kriminelle Tat, nämlich Diebstahl und Einbruch in eine geschützte Sphäre. Dass die Daten verantwortungslos schlecht geschützt waren - diesen Vorwurf müssen sich die USA gefallen lassen. Doch schlechte Schlösser rechtfertigen noch lange keinen Einbruch.

Aber die Veröffentlichung diene doch der Wahrheit, wird da argumentiert. "Wahrheit" - das ist ein großes Wort, das gerne benutzt wird, um die politische und intellektuelle Hybris der Propheten eines ungezügelten Informationsflusses zu verschleiern. Diplomatie ist undenkbar ohne eine geschützte Sphäre.

Wer mit dem amerikanischen Botschafter spricht, weiß, dass diese Einschätzungen weiter geleitet werden. In diesem Punkt haben Botschafter Philip Murphy und seine Kollegen in der ganzen Welt ihre Arbeit genau so gut erledigt, wie das hoffentlich auch deutsche Diplomaten tun. Die Dokumente allein, man kann es nicht häufig genug wiederholen, dienen der Wahrheitsfindung nicht. Ganz im Gegenteil wird es für Entscheidungsträger in der Politik in Zukunft schwerer werden, sich ein möglichst ungeschminktes Bild zu machen und aus möglichst vielen ungeschminkten Bildern eine Gesamtschau zu erstellen, mit deren Hilfe informierte Entscheidungen getroffen werden können.

Eine Lektion dürfen wir uns also allem Hype um die Informationsgesellschaft zum Trotz wieder einmal zu Herzen nehmen: Wir - also die Öffentlichkeit - wir müssen nicht zu jeder Zeit alles wissen.

Dr. Sylke Tempel, Journalistin, Jahrgang 1963, viele Jahre als Korrespondentin im Nahen Osten; Chefredakteurin der Zeitschrift "Internationale Politik" in Berlin, die von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V. herausgegeben wird.

NEXT GENERATION - Wie wollt Ihr die Zukunft leben?

Quelle: http://www.dradio.de/dkultur/programmtipp/portal/1098151/

In einem alten Hochbunker in Duisburg-Marxloh drehen junge Leute einen Film und fragen, was die Menschen im Stadtteil und in der Region zusammenhält. Andere erarbeiten mit der Regisseurin Ines Habich ein Stück, das den Umbau und das künftige Leben in Essen-Altendorf zum Inhalt hat, in jenem Stadtteil, in dem das neue Thyssen-Krupp-Quartier entsteht. Und im Essener Norden, in Katernberg, gründet die Popmusikerin Bernadette La Hengst die größte Mädchenband des Ruhrgebiets.

Drei von zehn Projekten, die Anfang 2010 beginnen; drei von zehn "Zukunftshäusern", die das Schauspiel Essen für "Next Generation" gründet, einen seiner insgesamt drei Beiträge zum Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010. "Wie wollt Ihr in Zukunft leben?", so lautet die Leitfrage an interessierte junge Leute zwischen 15 und 25 Jahren in Essen, Bochum, Duisburg und Herne. Ob es um Arbeit und Wohnen geht, um das Zusammenleben der Generationen, um das eigene Verständnis von Tradition und Zukunft oder um das Gedächtnis des Ruhrgebietes: Initiiert vom Schauspiel Essen und mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung werden sie sich ein Jahr lang daranmachen, diese Fragen in den Zukunftshäusern künstlerisch umzusetzen.

Und Deutschlandradio Kultur ist das ganze Jahr dabei. Monat für Monat wird die Reporterin Friederike Schulz an jedem ersten Montag im "Länderreport" ausführlich über die zehn Projekte berichten. Voraussichtlich fünf oder sechs Mal wird der "Wortwechsel" (freitags 19.07 Uhr) aus dem Ruhrgebiet kommen - als öffentliche Veranstaltung, in der wir das Lebensgefühl der jungen Leute in der Diskussion mit Praktikern aus dem kommunalen Leben widerspiegeln wollen.

"Next Generation" so ist unsere Hoffnung, wird auf einer sehr handfesten Ebene Probleme thematisieren, die so oder ähnlich für alle Ballungsräume gelten. Es kann abseits aller Klischees unseren Blick und unser Gefühl dafür schärfen, wie junge Menschen heute ticken. Und wenn wir im Jahr 2010 als eine wichtige und glaubwürdige Stimme der jüngeren Generation wahrgenommen werden, dann können wir unseren Programmauftrag einmal in einer Weise erfüllen, die auch Spaß macht.
(...)
Mehr über "Next Generation" können Sie auf der Projekt-Homepage lesen:
www.next-generation-2010.de

Die Beiträge von Deutschland Radio Kultur zu Next Generation kann man hier nachhören:
http://www.dradio.de/dkultur/programmtipp/portal/1098151/

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